Leben mit FASD
Abgesehen von möglichen körperlichen Problemen, wie z.B. Herzgeräusche, Herzfehler, Augenprobleme, Schluckbeschwerden etc., gibt es zahlreiche weitere Probleme, die Menschen mit FASD das Leben schwer machen. Hier werden in der Folge beispielhaft einige mögliche Schwierigkeiten aufgelistet:
Frühe Kindheit
- exzessive Schreiphasen - Schwierigkeiten bei Nahrungsaufnahme wegen verzögerter Reifung des Saug- und Schluckreflexes
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Kindheit und Vorschulalter
In diesem Alter fällt meist deutlicher auf, dass Gewicht, Länge und Kopfumfang im unteren Bereich der Norm liegt:
- Können sich Abläufe nicht merken - Leiden an Konzentrationsstörungen - Regeln müssen täglich neu erlernt und wiederholt eingeübt werden - Können keine Verbindung zwischen Handeln und Konsequenzen herstellen Diese Vergesslichkeit wird vom Umfeld (Eltern, Erzieher, Lehrer, Nachbar) oft nicht richtig eingeordnet, sie reagiert mit Unverständnis und hält diese Kinder schnell für „unwillig“ oder „schlecht erzogen“
- Nehmen die Umwelt anders wahr als ihre Altersgenossen - Können die Bedürfnisse und Reaktionen der anderen nicht richtig einschätzen - Viele haben eine mangelnde Impulskontrolle, verhalten sich dominant und werden leicht übergriffig – die Folge ist häufig der Rückzug der anderen Kinder, was zu einer zunehmenden Isolation der Betroffenen führt - Verstehen nicht was Freundschaft ist; das heißt sie sind zu einer konstanten Beziehung nicht in der Lage, bezeichnen jeden als ihren „Freund“ auch wenn sie nur kurz Kontakt hatten Die betroffenen Kinder werden früh von ihrem Umfeld als „anders“ wahrgenommen und auf Grund ihres Verhaltens als „unerzogen“ und „unmöglich“ abgelehnt. Hierzu kommt, dass auch zunehmend Symptome einer ADHS hervorkommen können |
Schulalter
- es kommt nicht selten zu Mobbing - diese Kinder wollen sich beliebt machen, geraten dadurch aber oft an "falsche" Freunde und werden ausgenutzt.
- Im Bereich der Aufmerksamkeit können wichtige von unwichtigen Dingen nicht unterschieden, Unwichtiges nicht unterdrückt werden - Probleme mit der Ablauforganisation des Alltages - es werden genaue Anleitungen benötigt. - Erfahrungen können nur schlecht gespeichert werden, es wird daher wiederholt das Gleiche falsch gemacht |
Folgen:
Die Kinder wollen mit zunehmendem Alter, ebenso wie ihre Altersgenossen, selbständig sein, können dies aber auf Grund der vorliegenden Beeinträchtigungen nicht. Sie benötigen daher ein höheres Maß an Beaufsichtigung und Anleitung. Das führt in der Regel dazu, dass sich die Konflikte mit den Eltern häufen.
Die Kinder nehmen die Ablehnung durch die Altersgenossen immer stärker wahr
Die Kinder sind häufig mit ihrem Schulversagen konfrontiert.
All das kann letztlich zu depressivem Rückzug, Entwicklung von Ängsten, aggressivem Verhalten, Schule-Schwänzen, Lügen und Stehlen uvm. führen.
Jugend und Adoleszenz
Die bereits beschriebenen Probleme auf Grund der hirnorganischen Schädigung bleiben bestehen.
Vor allem das fehlende abstrakte Denken, die Störung der Exekutivfunktionen, das mangelnde Gefühl für Zeit und Raum sowie die geringe Fähigkeit, mit Geld umzugehen, machen mit zunehmendem Alter auf Grund der „erwarteten“ Fähigkeiten massive Schwierigkeiten.
Letztlich sind das die Ursachen weshalb Schulabschlüsse nicht erreicht werden und häufig auch Lehrabschlüsse nicht geschafft werden.
Die erwachende Sexualität kann ebenfalls zu weiteren Problemen führen.
Mädchen sind gutgläubig, lassen sich oft ausnutzen, können die Folgen nicht abschätzen und setzen sich der Gefahr von Krankheiten oder ungewollten Schwangerschaften aus.
Männliche Jugendliche laufen wieder häufiger Gefahr, eine kriminelle Laufbahn einzuschlagen, da sie leicht dazu neigen, „falschen“ Freunden zu vertrauen und jeden „Unsinn“ mitzumachen.
Erwachsenenalter
Die Probleme bleiben auch im Erwachsenenalter bestehen. Aber in diesem Alter wird leider noch viel seltener an die Diagnose FAS gedacht. Es werden vielmehr psychische Diagnosen gestellt, in diesem Bereich Behandlungsversuche unternommen, welche aber letztendlich zu keiner Verbesserung der Symptomatik führen.
Die betroffenen Erwachsenen
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Sie brauchen unbedingt einen beschützten Arbeitsplatz ! |